Katzen
Seit Beginn seines Studium vor 35 Jahren (1980) in Berlin beschäftigt sich Dr. Warzecha mit Katzenmedizin. Viel hat sich seither getan. Manche Krankheiten haben erst in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Andere sind nahezu verschwunden. Viele Therapien haben sich geändert. Und die diagnostischen Möglichkeiten haben sich verbessert.
Geimpft wird heute viel seltener als früher. Man weiß (auch in den Universitäten) heute um die Nachteile der Impfungen, besonders bei der Katze. Impfen nach Maß ist das Stichwort. Eine genaue Aufklärung – eben auch über die Nebenwirkungen – gehört zu einem Impfgespräch.
Im Hunde und Katzenkapitel wurden sie schon erwähnt. Aber besonders Katzen haben manchmal schon sehr früh Entzündungen am Zahnfleisch, deren Folgen lebensverkürzend sein können. Da die Katzen nun seltener beim Tierarzt vorgestellt werden als früher – weil man eben viel seltener impft – werden Zahnfleischentzündungen oft viel zu spät entdeckt. Jährliche Kontrollen der Zähne und des Zahnfleisches sollten trotzdem stattfinden.
Es wurde eben schon deutlich. Das seltenere Impfen sollte nicht dazu führen, die Katzen nicht mehr untersuchen zu lassen. Katzen können leider recht schwerwiegende Erkrankungen bekommen. Die meisten davon kann man recht gut behandeln oder unterstützen, wenn man sie rechtzeitig bemerkt. An erster Stelle stehen hier Nieren, Schilddrüse und Herz.
Besonders die Nieren sollen hier noch einmal erwähnt werden. Jede fünfte Katze über 12 Jahren und jede dritte Katze über 15 wird nierenkrank. Erkennt man es rechtzeitig kann man mit Anpassung der Fütterung und naturheilkundlichen Mitteln deutliche Verbesserungen erzielen und ein Fortschreiten der Schäden oft verhindern. Zu den Vorsorgeuntersuchungen gehört unter anderem die Bestimmung des persönlichen Creatininwertes, damit man schon bei geringer Erhöhung, (die noch gar nicht aus den Normwerten laufen muss) tätig werden kann.
Zusätzlich sollte man den Proteingehalt des Urins auf einem Stick regelmäßig prüfen, oder besser bei uns das Protein – Creatinin Verhältnis und das spez. Gewicht im Urin bestimmen lassen. Und sehr hilfreich ist es, wenn man regelmäßig den Blutdruck messen läßt
Besonders bei Katzen ist es sehr wichtig und noch um einiges sinnvoller als bei anderen Tieren und dem Menschen, den Blutdruck regelmäßig zu überprüfen. Es ist mit der modernen HDO-Methode (mit einer anderen Methode ist es nicht so einfach und nicht so genau) gut durchführbar, liefert genaue Werte und wird von den Katzen meist gut toleriert. Man macht 3-5 Messungen um einen guten Eindruck zu bekommen. Es kostet 15.- (+ Mwst), damit man es bei Bedarf häufiger wiederholen lassen kann.
Die Blutdruckmessung mit der HDO-Methode ist deshalb bei Katzen so wichtig, weil Katzen, anders als zum Beispiel Menschen, immer einen organischen Hintergrund für eine Erhöhung haben. Stellt man einen erhöhten BD fest, so haben fast immer schon die Nieren oder das Herz oder die Schilddrüse oder bereits Kombinationen dieser Organe Probleme, die sich dann schnell gegenseitig hochschaukeln. Im Falle einer BD-Erhöhung untersucht man diese Organe also weiter. Die erkrankten oder geschädigten Organe reagieren relativ schnell mit BD-Erhöhung, so dass es eine gute Methode zur Früherkennung dieser wichtigen und schwerwiegenden Krankheiten ist. Diese können, früh erkannt, viel besser behandelt und begleitet werden. Therapien und ihre Erfolge können sehr gut mit BD-Messungen kontrolliert werden.
Die BD-Messung mit der HDO Methode ist ein bedeutender, extrem hilfreicher Schritt in der Katzenmedizin und die Investition in diese Diagnostik war sicher eine der sinnvollsten überhaupt in unseren 25 Jahren Katzenpraxis.
In den besseren käuflichen Futtersorten sind meist ausreichend Vitamine, Spurenelemente, Mineralien, Kohlenhydrate, Proteine, Aminosäuren und Fette enthalten. Viele davon sind aber auch überreichlich vorhanden. Es fehlen jedoch sekundäre Pflanzenstoffe, Phytoflavonoide, Enzyme, Antioxidantien, Radikalfänger etc. Zur gesunden Ernährung gehören ca. 25 Prozent Gemüse/Obst u.ä. Wir empfehlen, dass Sie Ihrem Tier die Pflanzen aus der Natur sammeln, welche ihre Beutetiere seit Jahrtausenden fressen und die Hunde also in verdauter Form seit Jahrtausenden aufnehmen. Dies allein verursacht eine Stoffwechselverbesserung und trägt zur Heilung vieler Krankheiten bei. Zu diesen Pflanzen aus der Natur gehören z.B. Giersch, Löwenzahn, Brennessel, Vogelmiere, Wegerich, Knoblauchrauke, Melde, Hirtentäschelkraut, Gundermann, Blätter von Himbeeren, Haselnuss, etc… püriert, gedünstet oder leicht gekocht. Wir geben sehr gerne als stark antioxydative Mischung, die ein wenig den Darminhalt der Beutetiere imitieren soll, Lipos HK, beim älteren Hund zusätzlich IBS-Canis und bei der Katze MMH-Komplex.
Auch über das Barfen sollte man nachdenken. Die „biologisch artgerechte Rohfütterung„ ist für viele Hunde gut und manchmal Segen bringend. Einige Hunde haben aber mit ihrem kurzen Fleischfresserdarm Mühe die rohen Futtermittel ausreichend zu verdauen und die Bestandteile ausreichend zu resorbieren. Wir empfehlen die Broschüre BARF von Frau Swanie Simon (übers Internet für ca. 5,- €), die das Thema so vermittelt, wie auch wir es sehen.
Bitte denken Sie auch an die Herkunft des Fleisches, welches Sie verfüttern. Fleisch aus der Massentierhaltung hat und überträgt entsprechende Eigenschaften, die man seinem Tier vielleicht nicht zumuten will.
99% der Flohbevölkerung leben in der Wohnung und nicht auf dem Tier. Sie leben als Eier oder Larven im Teppich, auf dem Sofa und auf den Liegeplätzen der Tiere. Hat man im Haus hauptsächlich glatte Flächen, so haben es die Flöhe natürlich schwerer und man braucht keine oder weniger Umgebungsbehandlungen um die man bei starken Befällen nicht herumkommt.
Unsere Haustiere sind individuell sehr unterschiedlich empfänglich für den Flohbefall. Viele Tiere bekommen in ihrem Leben höchst selten Flöhe, dann sollte man auf keinen Fall (vorbeugend) behandeln um den Tieren und ihren menschlichen Mitbewohnern mögliche Nebenwirkungen der Mittel zu ersparen. Andere wiederum sind recht empfindlich. Hat man einen deutlichen Flohbefall bei seinen Tieren entdeckt (mehr als einen Zufallsfloh), so behandelt man über mehrere Monate alle Hunde und Katzen alle vier Wochen mit einem wirksamen Flohmittel. Naturheilkundliche Mittel wirken bei Flöhen deutlich schlechter als bei Zecken, da erstere weniger sensiblere „Riechorgane“ besitzen. Flöhe sind nicht sehr wählerisch. Sie wechseln von Katze zu Hund zu Mensch und wieder zurück.
Flohallergien sind ein häufiger Grund für anhaltenden Juckreiz. Es reicht bei hochallergischen Tieren schon aus, wenn einmal am Tag ein Igelfloh über die Haut läuft. Der Flohspeichel an den Beinen des Flohs wird auf den Hund oder die Katze übertragen und in der Folge kommt es bei diesen Tieren zu starkem Juckreiz. Bei solchen Tieren muß man natürlich besonders aufpassen, dass sie flohfrei bleiben.
Zecken übertragen Borreliose, FSME und einige andere Krankheiten. Diese nehmen in den letzten Jahren auch in Norddeutschland zu. Daher sollte man dafür sorgen, dass Hunde und Katzen nicht oder so wenig wie möglich von Zecken befallen werden. Zecken haben empfindliche Geruchsorgane und sind daher leichter mit naturheilkundlichen Mitteln zu beeinflussen als Flöhe und andere Parasiten. Dies kann man ausnutzen. Wir empfehlen daher allen Hunden und freigehenden Katzen im späten Winter (Februar) einmal Ledum C 200 und dann über die Zeckensaison 2 x tägl. Procutis über das Futter zu geben. Einfache Maßnahmen, welche die meisten Tiere unattraktiv für Zecken machen und keine schädlichen Nebenwirkungen haben.
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichende Wirkung zeigen, was selten vorkommt, so kann man noch andere naturheilkundliche Mittel oder dann chemische Mittel geben. Für Hunde eines der Pyrethroid – Spot on – Präparate, die man auf den Nacken aufträgt und die in ihrer Zeckenwirkung alle ähnlich zuverlässig sind.
Hautveränderungen und -erkrankungen ähneln sich häufig und haben dabei doch recht unterschiedliche Ursachen. Zum Beispiel Infektionen, wie sie durch Parasiten, Bakterien oder Pilze bedingt sein können. Allergien können eine Rolle spielen (siehe dort). Diese zeigen sich oft zunächst als Ohrenentzündungen. Immer häufiger werden auch Autoimmunerkrankungen diagnostiziert, wovon es eine große Zahl mit wiederum unterschiedlichen Hintergründen gibt. Und auch Tumore kommen häufig in, unter und auf der Haut vor.
Oft zeigt die Haut aber nur sichtbar an, dass im Organismus etwas nicht in Ordnung ist. Und dann ist es wichtig, diese eigentliche Ursache zu finden und zu behandeln. Gelingt dies, regeneriert die Haut oft von selbst.
Die Haut ist auch ein wichtiges Ausscheidungsorgan. Wenn sie besonders viel oder besonders schädliche Susbstanzen ausscheiden muß, kann sie darunter – ebenfalls deutlich sichtbar – leiden. Hier gilt es ebenfalls die Ursachen abzustellen.
Die Haut ist nicht nur unser und der Tiere größtes Organ und eine wichtige Schutzbarriere gegen die Außenwelt – sie ist auch der Spiegel der Seele. Das bedeutet, dass auch psychische Belastungen, die sich ohnehin oft auf den Körper niederschlagen, auf der Haut widerspiegeln. Auch dies will bedacht sein.
In der Hautheilkunde (Dermatologie) werden üblicherweise viele Antibiotika und Cortisone eingesetzt. Aus dem oben Erwähnten wird jedoch deutlich, dass dies nur manchmal der richtige Weg ist. Unsere Aufgabe ist es, die Hintergründe einer Hauterkrankung zu untersuchen und bei der Behandlung den gesamten Organismus zu berücksichtigen.
Wie im Kapitel über Tumorerkrankungen etwas ausführlicher beschrieben wird, hat das Immunsystem unserer Haustiere und auch unser eigenes in der heutigen Zeit viel weniger Gelegenheiten sich zu trainieren. Zusätzlich muss der Körper sich ständig mit immer mehr und immer neuen, für die Zellen des Immunsystems und der Entgiftungsmechanismen, unbekannten Substanzen auseinander setzen. Desweiteren wird die Nahrung nicht nur immer belasteter, sondern auch einseitiger. Es entstehen Mängel und Ungleichgewichte, an welche sich Organismen nicht in wenigen hundert Jahren, geschweige denn Jahrzehnten oder Jahren gewöhnen können. Die Folge ist, dass Entgiftungssysteme nicht ausreichend funktionieren, die generelle Entzündungsbereitschaft im Körper erhöht ist, der Körper übersäuert, Bindegewebe verschlacken, die Zellkommunikation und damit der Informationsaustausch zwischen Geweben und Organen immer weniger funktioniert und schließlich Organe chronisch oder/und akut erkranken und degenerieren. Unter diesen Zuständen auf dem Weg in die chronische Krankheit entstehen Gegenreaktionen, welche der Körper in seiner Not produziert und diese sind oft ungerichtet und auch nicht mehr „vernünftig“. Sie erscheinen uns als die verschiedenen Formen von Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen, sollten Sie unbedingt das Evolutionskapitel auf diesen Seiten lesen. Neuartige Substanzen verursachen immer häufiger Allergien und lösen auch sogenannte Kreuzallergien aus. Plötzlich werden Menschen und Tiere allergisch gegen häufig vorkommende und bisher gut vertragene Lebensmittelbestandteile.
Nun ist es zwar wichtig herauszufinden, wogegen ein Organismus allergisch ist oder was er nicht verträgt, (weil seine Enzymausstattung aus der Altsteinzeit diese neuen Stoffe eben nicht verarbeiten kann). Dies machen wir mit Allergietests. Allerdings können sich die Allergien ändern. Und aus dem Gesagten wird wiederum auch deutlich, dass hinter den Allergien eine Menge anderes steckt. Die Allergien sind nur entstanden, weil irgendein Tropfen das Faß zum überlaufen brachte und sind für uns (unangenehme) Indikatoren. Unsere und Ihre (als Tierhalter) eigentliche Aufgabe ist es, all die echten Ursachen zu erkennen und sie positiv zu beeinflussen, soweit es geht. Unterdrückende Behandlungen von Allergien und Unverträglichkeiten, die meist mit Cortison vorgenommen werden, sind oft schädlich und selten nötig, wenn man bereit ist, die echten Ursachen anzugehen.
Wie im Kapitel über Tumorerkrankungen etwas ausführlicher beschrieben wird, hat das Immunsystem unserer Haustiere und auch unser eigenes in der heutigen Zeit viel weniger Gelegenheiten sich zu trainieren. Zusätzlich muss der Körper sich ständig mit immer mehr und immer neuen, für die Zellen des Immunsystems und der Entgiftungsmechanismen, unbekannten Substanzen auseinander setzen. Desweiteren wird die Nahrung nicht nur immer belasteter, sondern auch einseitiger. Es entstehen Mängel und Ungleichgewichte, an welche sich Organismen nicht in wenigen hundert Jahren, geschweige denn Jahrzehnten oder Jahren gewöhnen können. Die Folge ist, dass Entgiftungssysteme nicht ausreichend funktionieren, die generelle Entzündungsbereitschaft im Körper erhöht ist, der Körper übersäuert, Bindegewebe verschlacken, die Zellkommunikation und damit der Informationsaustausch zwischen Geweben und Organen immer weniger funktioniert und schließlich Organe chronisch oder/und akut erkranken und degenerieren. Unter diesen Zuständen auf dem Weg in die chronische Krankheit entstehen Gegenreaktionen, welche der Körper in seiner Not produziert und diese sind oft ungerichtet und auch nicht mehr „vernünftig“. Sie erscheinen uns als die verschiedenen Formen von Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen, sollten Sie unbedingt das Evolutionskapitel auf diesen Seiten lesen. Neuartige Substanzen verursachen immer häufiger Allergien und lösen auch sogenannte Kreuzallergien aus. Plötzlich werden Menschen und Tiere allergisch gegen häufig vorkommende und bisher gut vertragene Lebensmittelbestandteile.
Nun ist es zwar wichtig herauszufinden, wogegen ein Organismus allergisch ist oder was er nicht verträgt, (weil seine Enzymausstattung aus der Altsteinzeit diese neuen Stoffe eben nicht verarbeiten kann). Dies machen wir mit Allergietests. Allerdings können sich die Allergien ändern. Und aus dem Gesagten wird wiederum auch deutlich, dass hinter den Allergien eine Menge anderes steckt. Die Allergien sind nur entstanden, weil irgendein Tropfen das Faß zum überlaufen brachte und sind für uns (unangenehme) Indikatoren. Unsere und Ihre (als Tierhalter) eigentliche Aufgabe ist es, all die echten Ursachen zu erkennen und sie positiv zu beeinflussen, soweit es geht. Unterdrückende Behandlungen von Allergien und Unverträglichkeiten, die meist mit Cortison vorgenommen werden, sind oft schädlich und selten nötig, wenn man bereit ist, die echten Ursachen anzugehen.
Es gibt einige Gründe für und gegen Kastrationen von Rüden und Hündinnen. Die Entscheidung für die Kastration sollte auf jeden Fall nicht aus Bequemlichkeit geschehen. Es sollten schon gesundheitliche Gründe oder Tierschutzgründe sein. Dies wird auch vom Tierschutzgesetz gefordert. Gründe sich gegen eine Kastration zu entscheiden sind z.B. Übergewicht mit den daraus folgenden Auswirkungen auf den Stoffwechsel (Diabetes, Harnsteine u.a.) und den Bewegungsapparat (frühzeitiger Verschleiß, Arthrosen, HD-Verschlimmerungen etc), Hormonschwankungen mit ihren Folgen auf Regulationssysteme (Inkontinenz u.a.) und Verhalten (vermehrte Ängstlichkeit und/oder Aggression). Die Tiere bleiben meist kindlicher weil sie eben über keine Geschlechtshormonregulationen verfügen.
Früher wurde recht schnell kastriert. Heute machen sich Besitzer, Tierärzte und Verhaltensforscher viel mehr Gedanken, da es viele neue Erkenntnisse zum Thema Kastrationen gibt. Gerne besprechen wir in der Praxis jeden individuellen Fall. Bei Rüden hat sich bewährt zunächst einen „Kastrationschip“ einzusetzen, der etwa sechs Monate wie eine Kastration wirkt. Danach kann man entscheiden, ob es für Tier oder Mensch oder hoffentlich beide einen Vorteil bringt oder keinen Effekt hat oder sogar nachteilig wirkt. Dann kann man entweder einen neuen Chip einsetzen oder wirklich kastrieren oder eben den Rüden unkastriert lassen. Immer mehr wird auch über Sterilisationen, sowohl bei männlichen, als auch bei weiblichen Tieren diskutiert. Auch zu diesem Thema beraten wir Sie gerne… Für alle, die mehr lesen wollen, empfehlen wir sehr das Buch „Kastration…von PD Dr. Udo Gansloßer.
Das Alter beginnt bei den unterschiedlichen Rassen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Sehr große Hunde beginnen nach herkömmlicher Auffassung schon mit fünf Jahren alt zu werden. Kleine Hunderassen erst mit acht, neun oder zehn Jahren. Manche Rassekatzen bekommen die typischen Alterskrankheiten früher als unsere Europäischen Kurzhaarkatzen, bei denen „das Alter“ vielleicht erst mit 10-12 Jahren langsam beginnt. Eine Definition von Alter bezeichnet den Zeitpunkt des Auftretens der Multimorbidität, das heißt des Auftretens mehrerer Krankheiten als den Beginn des Alters. Man merkt schon, wie dehnbar der Begriff ist und wie unterschiedlich man mit ihm umgehen kann.
Regelmäßige Untersuchungen von Körper und Blut sind allerdings im Alter oder spätestens vor Eintritt in das letzte Lebensdrittel sinnvoll. Einmal im Jahr oder, wenn man schon Befunde oder Verdachtsmomente hatte, auch häufiger sollte dies geschehen. Allerdings muß man wissen, dass die Laborwerte z.B. die Leber und Nierenwerte immer erst erhöht sind, wenn schon Schäden an den Organen stattfanden. Dies zu Wissen ist natürlich von großem Wert, denn je früher man eingreifen kann, desto größer sind die Chancen für eine Heilung oder zumindest ein gutes und evtl. auch langes Leben mit Unterstützung durch meist pflanzliche oder andere biologische Mittel. Noch besser wäre es jedoch, wenn man schon die Funktionsstörungen im Organismus aufspüren könnte, bevor es zu Schäden an den Organen kommt. Mit verschiedenen, meist naturheilkundlichen, Untersuchungstechniken, wie z.B. der Dunkelfeldmikroskopie, der Bioresonanzdiagnostik, osteopathischen Diagnosen und einigen mehr kann man so eine echte Früherkennung leisten. Wir machen das auf unterschiedliche Weise und seit vielen Jahren und merken daher ständig wieder, dass man, wie im Welpenkapitel gesagt, schon viel früher die Weichen stellen kann und muß. Wie beim Menschen so beginnen auch bei unseren Tieren schon in frühester Jugend, aufgrund der zahlreichen hier zum Teil genannten Einflüsse, Regelvorgänge verschiedener Körpersysteme langsam (manchmal auch schneller) aus dem Ruder zu laufen. Wenn man dies früh erkennt, hat man viele Möglichkeiten regulierend einzugreifen. Und so beginnt die Altersvorsorge eigentlich schon in der Jugend und wenn man es genau nimmt und das in diesen Kapiteln Gelesene berücksichtigt, schon vor der Geburt.
Wenn Tiere sterben, oder dies Thema ansteht, so ist das zweifellos der traurigste Teil des Zusammenlebens mit einem Tier, welches für viele Menschen zum Familienmitglied und Freund geworden ist. Aber es ist nicht nur traurig. Es hilft Mensch und Tier sehr, sich in dieser Zeit bewußt zu machen, dass es auch eine wichtige Aufgabe und Verantwortung ist, dabei zu helfen, dass der letzte Teil des Lebens so gut wie möglich zu Ende geht. Und dass diese Aufgabe zum Zusammenleben mit Tieren dazu gehört. In unserer Gesellschaft ist der Tod meist ein Tabuthema. Hier aber kann man ihn nicht ausklammern. Da Tiere in aller Regel ein kürzeres Leben als wir Menschen haben, müssen wir uns mit ihm beschäftigen. Manche Menschen wollen ihn nicht wahrhaben und neigen deshalb zur schnellen Einschläferung. Andere wollen ihn nicht wahrhaben und können sich deshalb nicht trennen und warten sehr lange und manchmal zu lange mit dieser Entscheidung. Auch finanzielle Gründe können eine Rolle spielen. Eine wichtige Aufgabe unserer Praxis ist es, Tier und Mensch mit Rat und Tat auf diesem letzten Weg und bei der manchmal schwierigen Erkennung des „richtigen Zeitpunktes“ zu unterstützen.